Im November 1968 trat Harald als 19-Jähriger in den frisch gegründeten THW Ortsverband Waghäusel ein. Dort übernahm er bereits sehr früh Führungsverantwortung, als ihm das Amt des Truppführers anvertraut wurde. In dem noch jungen Ortsverband gab es viele Aufgaben, die es nachhaltig zu lösen galt. Durch Haralds unermüdliche Einsatzbereitschaft seinen Dienst am Nächsten zu tun, war immer Verlass auf ihn, wenn im Ortsverband Hilfe benötigt wurde. Er eignete sich schnell ein immenses Fachwissen an und seine herausragenden Führungsqualitäten, die stets auf Menschlichkeit und Freundlichkeit basierten, blieben nicht unbemerkt. So fungierte Harald zunächst noch als Gruppenführer, bis er 1973 das Amt des Zugführers übernahm. Er verstand es, seine Mannschaft zu motivieren und sie stets mit dem nötigen Ernst durch die zahlreichen Ausbildungen und Übungen zu leiten, ohne dass der Spaß dabei auf der Strecke blieb. 1975 schließlich wurde Harald Kremer zum Ortsbeauftragten des THW Waghäusel berufen. Dieses hohe Amt nahm er 33 Jahre lang wahr und prägte in dieser Zeit den Ortsverband wie kein Zweiter. Harald hat es hervorragend verstanden zu führen, indem er dies nicht mit Druck, sondern mit Motivation und als Vorbild tat.
Es gelang ihm, wenn es notwendig war, immer wieder Brücken zwischen den Helferinnen und Helfern zu schlagen, egal ob Jugend oder Altgediente. So erkannte er 1983 schon frühzeitig, wie wichtig die Jugendarbeit für das THW ist und etablierte in Waghäusel als achter Ortsverband in Baden-Württemberg eine Jugendgruppe. Die Förderung des Nachwuchses lag ihm all die Jahre sehr am Herzen und diese unterstützte er stets wann er konnte.
Harald verstand auch sehr früh, dass das THW als einzelnes Zahnrad nicht sehr effektiv wäre. Seine Bemühungen lagen stets darin, die Zusammenarbeit mit allen Blaulichtorganisationen zu suchen und zu fördern. Damit stellte er sicher, dass jedes Zahnrad im Getriebe des Bevölkerungsschutzes ohne Probleme ineinander griff und somit früh Grenzen oder Vorbehalte gegenüber den Hilfsorganisationen abgebaut und überwunden werden konnten.
Ebenso ließ er als ehemaliger Ortsbeauftragter nicht locker und engagierte sich mit seiner herzlichen und fürsorglichen Art weiterhin im Ortsverband. Auch hier gelang es ihm, die Verbindungen zu den Kameraden aus seiner Zeit als Zugführer aufzufrischen und in ihnen wieder das blaue Feuer der Begeisterung für das THW zu entfachen. Somit haben wir heute eine aktive Altersmannschaft mit acht Helfern ebenfalls unserem Harald zu verdanken.
Neben seinem weiteren Engagement als Kraftfahrer und Fachberater organisierte Harald zudem zahlreiche Hilfsgütertransporte ins Ausland, die er auch selbst gerne hinter dem Steuer begleitete.
Seine außerordentliche Aufopferungsbereitschaft für die Gesellschaft blieb nicht unbemerkt und so wurde ihm 2008 das THW-Ehrenzeichen in Gold für seine Leistungen im und um das THW verliehen. 1990 wurde er mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Für seine besonderen Verdienste um den Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg wurde Harald schließlich 2019 das Bevölkerungsschutz-Ehrenzeichen des Landes verliehen.
Lieber Harald,
Deine Kameradinnen und Kameraden des Ortsverbands Waghäusel werden Dir ein ehrendes Andenken bewahren und Dir für Deine geleisteten Dienste stets dankbar sein. Ruhe in Frieden.